Zeitzeugengespräch mit Abba Naor
Im Rahmen des Geschichtsprogramms haben sich die Terminale ABIBAC-Schüler ausführlich mit dem Thema der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt und die Sonderausstellung “Ende der Zeitzeugenschaft” im NS-Dokumentationszentrum München besucht. Dort erfuhren sie, dass der in Israel lebende Zeitzeuge Abba Naor, der in der Ausstellung präsentiert wurde, zu einem Zeitzeugengespräch in München weilte.
So machte sich eine Gruppe an einem Abend auf den Weg, um die Geschichte des mittlerweile 93jährigen Abba Naors zu hören, die Geschichte eines Überlebenden des Holocaust, einem der wenigen noch lebenden Zeitzeugen.
Abba Naor wurde 1928 in Kaunas (Litauen) geboren. 1940 wurde Litauen von den Nazis besetzt und der damals 12jährige Abba wurde gezwungen, mit seiner Eltern und seinen Geschwistern in das Ghetto von Kaunas umzusiedeln, wo sein älterer Bruder erschossen wurde.
Die Familie kam schließlich in das Konzentrationslager Stutthof bei Danzig. Dort sah Abba Naor seine Mutter und seinen jüngeren Bruder zum letzten Mal: Beide wurden nach Auschwitz deportiert und kamen dort ums Leben.
Abba Naor war im Laufe der nächsten Jahre in einigen Konzentrationslagern, zum Schluss in einem Außenlager von Dachau. Er überlebte den Todesmarsch und wurde im Mai 1945 im Alter von 17 Jahren in Waakirchen bei Bad Tölz von US Soldaten befreit. Er fand seinen Vater wieder und wanderte nach Israel aus.
Eine wichtige Nachricht die Abba Naor uns mitgab war, dass wir als nächste Generation verantwortlich für die Zukunft sind und dass die Geschichte nie in Vergessenheit geraten darf.